STADT DENKEN 6
Diese Publikation dokumentiert als jährlich erscheinendes Lesebuch eine Auswahl von Beiträgen ihrer Mitglieder und Gäste zu bestimmenden Themen der Akademiearbeit des jeweiligen Vorjahres – hier 2021.
Es wird nicht erstaunen, dass die Corona Pandemie auch gewohnte Formen der Wegbereitung entsprechender Arbeitsergebnisse und deren Diskussion in der Akademie stark beeinträchtigt hat. Wesentliche Veranstaltungen mussten entfallen. Glücklicherweise konnte im letzten Herbst die bereits für 2020 vorgesehene Jahrestagung zum Thema „Stadt und Arbeit – Arbeit und Stadt“ mit intensiv vorbereiteten Beiträgen nachgeholt werden.
Dass allerdings aktuell, im Mai 2022, der Krieg in der Ukraine vollkommen andere Relativierungen der Auseinandersetzung mit üblichen Themen unserer Arbeit nahelegt, ist unmittelbar nachzuvollziehen und wird neben anderem, wie der Tatsache permanenter Überforderung globaler Lebensgrundlagen, in der nächsten Ausgabe von STADT DENKEN seinen Niederschlag finden müssen.
Die noch unabhängig vom angesprochenen Kontext verfassten Texte greifen ein großes Spektrum bereits wirksamer wie potentieller Veränderungen im Wechselverhältnis von Arbeit und Stadt auf. Einerseits werden diese vorrangig getrieben durch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung insbesondere für die Weiterentwicklung städtischer Produktion, andererseits werden sie nachgefragt durch neue Formen urbanen Lebens. Aus beidem ergeben sich interessante Perspektiven stadtstruktureller Entwicklung.
Der elementare Grundsatz der Funktions- und Nutzungstrennung von Wohnen und Arbeiten verliert schon aufgrund wesentlich verminderter Emissionen digital gestützter Produktion an prägender Relevanz. Zukünftig werden kleinräumige, damit in vieler Hinsicht nachhaltigere Nutzungsmischungen möglich – ein noch vielfach auszugestaltender Paradigmenwechsel. Um diese Grundtendenz kreisend werden unterschiedlichste Phänomene der gegenwärtigen Transformationen, auch krisenhafter Erscheinungen wie beispielsweise der innerstädtische Leerstand mit neuen Vorschlägen der Umnutzung und des Weiterbauens gegenübergestellt.
Die Herausgeber dieses sechsten Bands der Reihe STADT DENKEN hoffen erneut, dass sie den Lesenden ein Füllhorn weiterführender Materialien für eine an Bedeutung gewinnende, grundsätzliche Diskussion anhand geben, wie sie bereits in der Neuen Leipzig Charta einen ersten Ausdruck gefunden hat.
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